Auszeichnung von Kranfahrer Legende Fidi Ehlers anlässlich Familien Sommerfest
Bei strahlendem Sonnenschein wurde unseren Jubilar Friedrich Ehlers für seine 50-jährige Betriebszugehörigkeit als Kranfahrer Legende beim Familien-Sommerfeste am vergangenen Sonntag geehrt.
Daniel Janssen und viele Kollegen blickten gemeinsam mit Fidi auf ein halbes Jahrhundert voller Erfahrung, Einsatzfreude und Zuverlässigkeit zurück. Fidi wurde mit sehr individuellen Glückwünschen und Präsenten bedacht und auch die Geschäftsführung von Liebherr ließ persönliche Grüße mit Geschenk übermitteln.

Von der Schule zu Hüffermann: Fidis beruflicher Werdegang zum Kranfahrer
Nach seinem Hauptschulabschluss 1975 machte sich der am 02.04.1959 in Wildeshausen geborene Friedrich Ehlers, stets Fidi genannt, auf die Suche nach einem Ausbildungsplatz. Sein Traum: Landmaschinen-Schlosser. Doch die Plätze waren schnell vergeben. Im April 1975 bot sich ihm dann die Chance, bei Hüffermann eine Ausbildung zum Kfz-Mechaniker zu beginnen – und das als erster Lehrling des Unternehmens. Im Team mit etwa zehn Kollegen lernte er an der Visbeker Straße alles, was die Ausbildung rund um das Kfz und Fahrzeugbauwissen erforderte.
1979 dann, nach Abschluss seiner Ausbildung, begann Fidi den Wehrdienst bei der Bundeswehr in Wildeshausen. Doch auch währenddessen ließ er die Hüffer-Männer nie im Stich und stand stets mit Rat und Tat zur Seite. Nach dem Wehrdienst setzte Fidi seine Kfz-Karriere bei Hüffermann fort. Er arbeitete im Team von Rolf Hüffermann, dessen Vater Wilhelm Hüffermann 1913 das Unternehmen als Schmiede gegründet hatte. Der betriebliche Fokus unter Rolf Hüffermann lag neben der Instandsetzung von Lkw besonders auf dem Abschleppdienst. Heute wird die Hüffermann Gruppe von Daniel Janssen als geschäftsführender Gesellschafter geführt.
Fidis Weg zum Kranprofi und die Erfolgsgeschichte von Hüffermann Krandienst:
Von der Schmiede zum Kranunternehmen
Mit den Jahren nahm der Einsatz von Kranen bei Bergungsarbeiten kontinuierlich zu. Der erste Kran in der Flotte von Hüffermann war ein ausgemusterter FAUN-Kran der Bundeswehr – kurz darauf folgte ein Modell von Gottwald. Beide Maschinen wurden von Kranfahrer Fidi Ehlers bedient, dem gelernten Kfz-Mechaniker, der damit den Grundstein für seine langjährige Karriere als Kranfahrer legte. Damals gab es keine formellen Schulungen – „Learning by Doing“ lautete das Prinzip. Gemeinsam mit seinem langjährigen Weggefährten Hinni Gerken war Fidi überwiegend im Umkreis von 100 Kilometern im Bergungseinsatz unterwegs. Doch nicht nur der Bedarf im Pannen- und Bergungsdienst wuchs – auch die industrielle Nachfrage nach Kranleistungen stieg rasant.
Seit den frühen 2000er Jahren verzeichnete Hüffermann ein stetiges Wachstum im Krangeschäft. Fidi erinnert sich noch lebhaft an einen besonderen Meilenstein: den ersten Liebherr-Kran, ein vierachsiger LTM 1030, der damals vom Autohaus Anders in Vechta nach Wildeshausen überführt wurde. Heute ist Liebherr fester Bestandteil der Flotte – ebenso wie Fidi selbst.
Im Laufe seiner Karriere hat der routinierte Kranfahrer sämtliche Tonnageklassen gefahren und sich kontinuierlich mit den steigenden Anforderungen der Branche weiterentwickelt. Heute gehört er zu den Dienstältesten Mitarbeitenden bei Hüffermann – dicht gefolgt von Maik Thies (45 Jahre) und Michael Müller (41 Jahre).
Seit Beginn seines Rentenalters geht Fidi weiterhin in Vollzeit seiner Leidenschaft als Kranfahrer nach und wird darüber hinaus auch als „Springer“ eingesetzt. „Fidi ist für uns aufgrund seiner Erfahrung und seiner Flexibilität ein außerordentlich wertvoller Mitarbeiter. Er fährt Kran, LKW, unterstützt die Kollegen der Werkstatt und hilft bei Verladearbeiten auf dem Hof für Großkrane oder dem Tagesgeschäft“, fasst Daniel Janssen zusammen.
Rückblick auf 50 Jahre Mobilkranentwicklung von Liebherr:
Wolfgang Beringer – Marketing & Kommunikation vom Liebherr Werk Ehingen – mit einem umfänglichen Eindruck über die technische Entwicklung: „Der Blick auf fünf Jahrzehnte Mobilkranentwicklung ist höchst faszinierend, weil sich nicht nur die Leistung der Hebegeräte vervielfacht hat, sondern gleichzeitig auch Sicherheit und Komfort deutlich erhöht werden konnten.
Das Zusammenspiel von hochkomplexem Stahlbau, leistungsfähiger Hydraulik und moderner Digitaltechnik machte das möglich. Es gab zwar bereits Anfang der 80er Jahre Autokrane auf 8 Achsen, doch deren maximale Tragkraft lag in der 300-Tonnen-Klasse. Heute decken 8-achsige Mobilkrane einen Tragkraftbereich bis 700 Tonnen ab. Moderne Mobilkrane bieten Teleskopausleger bis 100 Meter Länge, damals kam man kaum über 50 Meter. Räumliche Teleskopausleger-Abspannungen erhöhen die Hubleistung zusätzlich.
Autokrane mit unhandlichen Fahrgestellen, die nur für befestigte Straßen geeignet waren, machten wendigen All-Terrain-Mobilkranen Platz. Alle Räder sind lenkbar – wenn nötig alle zur gleichen Seite – und eine Vielzahl der Achsen ist angetrieben. Dank hydropneumatischer Federung schweben die Giganten über Straßen und Wege. In den letzten Jahren sorgte insbesondere die Digitalisierung dafür, dass Kranarbeiten sicherer und komfortabler wurden und der Kundendienst immer effizienter unterstützen kann. So steht heute nicht mehr nur das Produkt im Fokus der Entwicklung, sondern auch Dienstleistungen rund um den Kran. Ganz neu sind intelligente Fahrerassistenzsysteme, die mehr Sicherheit im Straßenverkehr bieten: Das Totwinkel-Informationssystem (Blind Spot Information System BSIS) und das Anfahr-Informationssystem (Moving Off Information System MOIS) unterstützen den Fahrer und erhöhen den Schutz für Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger und Radfahrer.“
Persönlich nachgehakt:
Der Kranprofi ist gefragt: ein guter Rat von Fidi in kniffligen Situationen
Fidi blickt auf die vergangenen fünfzehn Jahre zurück, in denen Hüffermann kräftig gewachsen ist – neue Abteilungen, zusätzliche Dienstleistungen und viele neue Gesichter hinzugekommen sind. Den Draht zu seinen Kollegen hat er dabei nie verloren, er strahlt zurückhaltend: „Es gibt immer wieder Kollegen, die mich anrufen und um Rat fragen.“ Seine Meinung wird vor allem in kniffligen Situationen geschätzt: Ob es um Lösungsansätze für spezielle Herausforderungen geht oder eine Baustellenbesichtigung, Fidi hat für jedes Problem eine praktische Antwort. Auch in der Werkstatt ist er immer zur Stelle, wenn es um Service und Wartung geht. Solche langjährigen Erfahrungen kann man nicht einfach erlernen. Das weiß auch Kristof Bramlage, Leitung Krandienst: „Fidi bleibt immer ruhig, egal was kommt. Seine Expertise bringt er sowohl bei Kunden als auch im Team mit Bedacht und Zuverlässigkeit ein.“ Und auch neue Kollegen wissen: Wer sich Rat holen möchte, kann auf Fidi immer zählen – mit einem wertvollen Tipp oder einem klugen Ratschlag.
Welche Veränderungen haben das Unternehmen in den letzten Jahren geprägt?
Wenn Fidi auf die Entwicklung des Hüffermann-Teams zurückblickt: „Früher waren wir ein kleines, eng verbundenes Team, das nach der Arbeit oft zusammen auf dem Hof gegrillt und sich privat getroffen hat – wir kannten uns bestens und waren wie eine Familie. Heute sind wir stolz darauf, mehr als 800 Mitarbeiter in der gesamten Hüffermann Gruppe zu sein, verteilt auf 12 Standorte in 7 Bundesländern. Die Vielfalt in unseren Geschäftsbereichen – von Turmdrehkranen und Spedition & Schwertransport über Schwermontage und Engineering bis hin zur Verkehrstechnik – macht uns zu einem modernen und vielseitigen Unternehmen. Jeder hat hier seine Aufgabe, und das macht uns stark. Wir sind ein lebendiges, gut durchmischtes Team, das sowohl in Bezug auf Alter als auch Berufserfahrung viel zu bieten hat. Und bei den Sommer- und Weihnachtsfesten treffen sich dann alle, um gemeinsam zu feiern und den Zusammenhalt zu spüren.“
Auch der Umgang mit den Kunden hat sich im Laufe der Jahre verändert. Früher waren die Kranfahrer oft über längere Zeit bei denselben Kunden im Einsatz, und ein Auftrag konnte mehrere Tage dauern. Heute sind die Einsätze schneller, vielseitiger und führen die Fahrer zu einer breiten Palette an Kunden. Die enge Kundenbindung, die früher an einen einzelnen Kranfahrer geknüpft war, ist heute weniger intensiv – doch dafür sind die Einsatzgebiete jedes Fahrers deutlich abwechslungsreicher und spannender.
Fidi was sind die ereignisreichsten und schönsten Erinnerungen für dich?
„Es ist wirklich etwas Besonderes, als Kranfahrer einen High-End-Kran von Liebherr zu steuern. Früher fuhren wir Gebrauchtkrane mit einfacherer Ausstattung, aber heute verkaufen wir die Krane nach nur zwei bis vier Jahren Einsatz und erhalten somit den Fuhrpark mit den neuesten Modellen jung und modern. So sind wir immer bestens für den Markt gerüstet – das ist wirklich beeindruckend!“
„Zu den spektakulärsten Einsätzen der letzten Jahre gehörte definitiv das Drehen von Sektionen, den sogenannten Schiffoberdecks, beim Schiffsneubau“, berichtet Fidi. Hier kam höchste Expertise zum Einsatz: Zusammen mit seinem langjährigen Kollegen Maik Thies führte er einen Tandemhub durch, bei dem Millimeterarbeit gefragt war. „Die Sektionen wurden entweder per Schiff angeliefert oder direkt in der Werft produziert. Anschließend wurden sie entladen, verladen und mit höchster Präzision millimetergenau in den Gesamtschiffsbau integriert“, erklärt Wilfried Stohlmann, technischer Außendienst.
Was hält deine Leidenschaft für die Tätigkeit als Kranfahrer bis heute lebendig?
„Ich bin oft allein unterwegs und habe die Freiheit, selbst zu entscheiden, was als Nächstes zu tun ist“ – genau diese Unabhängigkeit schätzt Fidi an seinem Beruf als Kranfahrer. Und er betont, wie viel leichter die Arbeit heute geworden ist. Früher war der körperliche Einsatz noch deutlich intensiver, etwa beim manuellen Ausfahren der Stützen oder dem Unterhängen der Teller. Heute übernehmen moderne Technologien diese Aufgaben, und alles lässt sich bequem per Fernbedienung steuern. „Der Kran übernimmt fast alles für uns – früher mussten wir die Stützen noch mit der Hand kurbeln“, erklärt Fidi. Auch das Ablesen von Gewichten und Distanzen ist jetzt ein Kinderspiel, da alles präzise auf einem Display angezeigt wird. Früher war das noch eine echte Herausforderung – man musste die Lastermittlung mit einem prüfenden Blick auf die Druckanzeige und Winkelgeber vornehmen. Die Berechnung der Entfernungen erforderte ein geschultes Auge und jede Menge Erfahrung.
Der Beruf des Kranfahrers vereint viel technische Raffinesse als auch eine große Portion Freiheit und Verantwortung.
Was empfiehlst du jungen Kollegen, die als Kranfahrer durchstarten möchten?
„Nimm dir immer die Zeit für einen prüfenden Blick und geh mit Respekt an jede Aufgabe. Kranfahren ist eine verantwortungsvolle Tätigkeit, bei der Ruhe und Sicherheit an erster Stelle stehen. Auch wenn du Routine verspürst, verliere nie den Fokus – Fehler passieren schnell, wenn man unachtsam wird.“
Was wird die berufliche Zukunft für dich bringen Fidi?
„Auch mit 66 Jahren arbeite ich bisher noch wie gewohnt in vollem Umfang. Solange ich fit und gesund bleibe und weiterhin Spaß an der Arbeit habe, werde ich das gerne auch noch eine Weile so fortsetzen. Aber um jede Wochenendschicht reiße ich mich nicht mehr – das sollen die Jüngeren ruhig mal übernehmen“, schmunzelt er und fügt hinzu: „Mir macht das Kranfahren auch nach über 50 Jahren immer noch sehr viel Spaß und solang die Kollegen und der Chef sich noch freuen, dass ich dabei bin und unterstützen kann, mache ich das auch gerne noch so weiter.“
Abseits der Kraneinsätze: Wo findest du deinen Ausgleich, deine Leidenschaft?“
In seiner Freizeit nutzt Fidi seine Kfz-Mechaniker Kenntnisse, um an Oldtimern und Traktoren zu schrauben und diese zu restaurieren. Am Wochenende genießt er zudem entspannte Fahrten mit seiner Frau. Regelmäßig besucht er auch Treckertreffen, wo er mit seinem McCormick-Traktor dabei ist. Maschinen und Technik sind eben seit jeher ein fester Bestandteil seines Lebens.
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